St. Gallen

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St. Gallen (Deutsch)[Bearbeiten]

Wortverbindung, Substantiv, n, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ (das) St. Gallen
Genitiv (des St. Gallen)
(des St. Gallens)

St. Gallens
Dativ (dem) St. Gallen
Akkusativ (das) St. Gallen
[1] Lage St. Gallens in der Schweiz
[2] Luftaufnahme von St. Gallen

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „St. Gallen“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Anmerkung zur Schreibweise:

Bei St. handelt es sich um die Abkürzung von Sankt.[1] Ausgeschrieben lautet St. Gallen also Sankt Gallen. Diese Schreibweise ist zwar möglich[2], jedoch wird fast ausschließlich St. Gallen benutzt (siehe nur Art. 1 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft oder die Internetauftritte des Kantons St. Gallen oder der Stadt St. Gallen).

Alternative Schreibweisen:

Sankt Gallen

Worttrennung:

St. Gal·len, kein Plural

Aussprache:

IPA: [zaŋkt ˈɡalən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild St. Gallen (Info)
Reime: -alən

Bedeutungen:

[1] Kanton im Nordosten der Schweiz
[2] Hauptort des Kantons St. Gallen

Abkürzungen:

[1] SG

Herkunft:

Im Jahr 612 nach Christus erbaute der heilige Gallus am Fluss Steinach eine Einsiedlerklause und bekehrte in der Umgebung gemeinsam mit seinen Jüngern die ansässige Bevölkerung zum christlichen Glauben.[3] Nach Gallus’ Tod besuchten Wallfahrer weiterhin sein Grab und 719 gründete Otmar zu Ehren des Gallus eine Abtei.[4] In der Folgezeit wuchs das Kloster und um es herum entwickelte sich eine immer größer werdende Siedlung mit Gasthäusern für die Pilger und Handwerksbetrieben.[5] Es entstand ein frühmittelalterliches Handels- und Wirtschaftszentrum.[5] Im 13. Jahrhundert erlangte die Siedlung Stadtrechte und befreite sich in der Folgezeit immer mehr von der klösterlichen Beherrschung, bis sie sich schließlich 1457 völlig von der Abtei löste und freie Reichsstadt wurde.[6] Der heilige Gallus gab somit der Stadt St. Gallen ihren Namen.[7] Zur Form St. Gallen kam es, weil die Siedlung beim Kloster im Mittelalter ze sante Gallen genannt wurde, was ‚beim heiligen Gallus‘ heißt.[7] Als 1803 der Kanton St. Gallen durch die Mediationsakte gebildet wurde[8], benannte man ihn nach seinem Hauptort St. Gallen.[9]

Synonyme:

[2] Gallusstadt

Beispiele:

[1] „St. Gallen hat als erster von einem Dutzend Kantone die über 100-jährigen Arbeitsgerichte abgeschafft.“[10]
[1] „Tatsächlich stimmten zwei von St. Gallens Nachbarkantonen Nein: Thurgau mit 51,6 Prozent, Graubünden gar mit 56,7 Prozent.“[11]
[2] „Während andere Grossstädte zögern, das Anti-Minarett-Plakat zuzulassen, hat die Stadt St. Gallen bereits einen Entscheid gefällt.“[12]
[2] „Ein Grossbrand in einer Kirche in St. Gallen hat am Donnerstagabend einen Schaden von mehreren Millionen Franken angerichtet.“[13]

Wortbildungen:

Sankt Gallener, Sankt-Gallener, Sankt-Galler, Sankt Galler, St.-Galler, St. Galler

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kanton St. Gallen
[1] wissen.de – Lexikon „St. Gallen
[1, 2] Duden online „Sankt_Gallen
[2] Wikipedia-Artikel „St. Gallen
[2] wissen.de – Lexikon „St. Gallen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSt.+Gallen



Quellen:

  1. Duden online „St.
  2. Duden online „Sankt_Gallen
  3. Wikipedia-Artikel „Geschichte der Stadt St. Gallen
  4. Wikipedia-Artikel „Geschichte der Stadt St. Gallen
  5. 5,0 5,1 Wikipedia-Artikel „Geschichte der Stadt St. Gallen
  6. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, Seite 609 f.
  7. 7,0 7,1 Johannes Duft, Ernst Ziegler: St. Gallen: Kloster u. Stadt. In: Schweizer Heimatbücher. Band 187, Haupt, Bern 1984, ISBN 3-258-03263-7, Seite 9
  8. Wikipedia-Artikel „Geschichte des Kantons St. Gallen
  9. Wikipedia-Artikel „St. Gallen
  10. Kanton St. Gallen schafft Arbeitsgerichte ab. Unbestrittener Kredit für Neubau von Verwaltungsgebäude. In: NZZOnline. 1. Juni 2008, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 29. Januar 2012).
  11. Gaby Szöllösy: Schulharmonisierung nicht mehr zu stoppen, sagen Befürworter. In: tagesanzeiger.ch. 30. August 2008 (Online, abgerufen am 29. Januar 2012)
  12. Stadt St. Gallen toleriert Anti-Minarett-Plakat. In: Basler Zeitung (bazonline.ch). 6. Oktober 2009 (Online, abgerufen am 29. Januar 2012)
  13. Millionenschaden bei Kirchenbrand in St. Gallen. Grosseinsatz der Feuerwehren - keine Verletzten. In: NZZOnline. 20. Dezember 2007, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 29. Januar 2012).